Erhöhtes Parodontitisrisiko für Raucher

27.10. 2012

Bestandsaufnahme: Der Mensch und seine Bakterien

Die Zahlen sind beeindruckend: Mehr als 10 000 verschiedene Bakterienarten besiedeln unseren Körper. Die Zahl der Mikroben auf und in uns übersteigt selbst die Zahl unserer Körperzellen um den Faktor zehn – auf eine Körperzelle kommen mindestens zehn Bakterien. Die Beziehung zwischen dem Menschen und seinen mikroskopisch kleiner Mitbewohner auf der Haut, im Mund und im Magen-Darm-Trakt, deren Zahl in die Billionen geht, ist indes meistens friedlich. Die Mikroben helfen bei der Verdauung, stärken das Immunsystem und schützen uns sogar vor krankmachenden Keimen.

Ein US-amerikanisches Forscherkonsortium hat nun in der internationalen Fachzeitschrift Nature eine genaue Bestandsaufnahme der mikrobiellen Mitbewohner des gesunden menschlichen Körpers vorgelegt. Die Forscher haben beispielsweise untersucht, welche Bakterienarten welche Körperregionen besiedeln.

So leben beispielsweise im Speichel andere Bakteriengemeinschaften als auf den Zähnen. Diese Mikroben – und vor allem die Darmbewohner – unterstützen die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen. Manche Bakterien produzieren Vitamine und andere Substanzen, die im Darm entzündungshemmend wirken.

Bei ihren Studien identifizierten die Wissenschaftler allerdings nicht nur Freunde in der Mikrobenwelt des menschlichen Körpers. Selbst gesunde Menschen beherbergen auch krankmachende Bakterien in geringer Zahl, die jedoch von den Nützlingen unter Kontrolle gehalten werden. Doch äußere Faktoren können diese Zahlenverhältnisse verändern.
So ist bei Rauchern beispielsweise die Zahl von bestimmten Keimen im Mund erhöht, die Entzündungen von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat verursachen.

Aus dem Newsstream derDGI