Rauchen und Parodontitis

03.04. 2013

Rauchen tötet, aber dass dies die meisten Patienten trotzdem nicht daran hindert zu rauchen ist allseits bekannt. Den Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs sehen viele. Dass Tabak auch die Zähne schädigt, ist weniger bekannt.

Der Tabakkonsum erhöht nicht nur das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken sondern ist mittlerweile der Risikofaktor Nr. 1 für Parodontitis – der chronischen Entzündung Zahnfleisches und des -Halteapparates. Die Folge: Die Zähne werden beweglicher, verändern ihre Stellung und fallen häufiger aus.

Einige Fakten

  • Rauchen senkt die Durchblutung im Mundraum Das Zahnfleisch wird anfälliger für Infekte, da es nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird.
  • Die Parodontitis wird bei Rauchern meistens nicht nur später erkannt, sie ist in vielen Fällen viel ausgeprägter als bei Nichtrauchern.
  • Die Heilungschancen einer Parodontitis sind bei Rauchern sehr schlecht. Nach vorerst erfolgreicher Therapie kommt es später oft zu Rückfällen. Nicht selten verliert der Patient am Ende sogar einige Zähne.
  • Eine US- Bevölkerungsstudie kommt zu dem Schluss, dass das Parodontitisrisiko erst 11 Jahre nach der Rauchentwöhnung wieder so gering, wie bei einem Nichtraucher.

Diese Tatsachen könnte bei dem einen oder anderen Patient insofern eine Rolle spielen, dass ihm das tägliche Bluten, die extreme Zahnfleischempfindlichkeit sowie der ständige Eiteraustritt vielleicht mehr stört als die Vorstellung, als eines Tages an einem Lungenkarzinom zu sterben.

Weiterhin verursacht Rauchen Heilstörungen unterschiedlichster Art und verkürzt auch die Lebensdauer eines Implantates. Aus diesem Grund haben sich die meisten Zahnärzte zu „Nikotingegnern“ erklärt und betreiben eine aktive Antiraucherkampanie in ihren Praxen.